Neu Wulmstorf. Die Zukunft des Seniorenheims „Heide-Residenz Am Voßberg“ in Neu Wulmstorf bei Hamburg ist gesichert. In weniger als drei Monaten ist es dem Insolvenzverwalter Dr. Hagen von Diepenbroick von Schultze & Braun gelungen, einen neuen Betreiber für die Einrichtung zu finden. Die SenVita Residenzen Seniorenheimbetriebsgesellschaft mbH hat das Haus am 1. Juni übernommen.

Nach dem Insolvenzantrag vom 6. März bestellte das Amtsgericht Tostedt Dr. Hagen von Diepenbroick zum vorläufigen Insolvenzverwalter der bisherigen Betreiberin, der Seniorenbetreuungsgesellschaft Neu Wulmstorf mbH. Im ersten Schritt bemühte sich Dr. von Diepenbroick erfolgreich bei der Agentur für Arbeit und der finanzierenden Bank um die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes. Damit waren die Löhne und Gehälter von März bis Mai gesichert. „Dass die Beschäftigten motiviert an Bord bleiben, ist eine wichtige Voraussetzung wenn ein Betrieb nicht zerschlagen, sondern saniert werden soll“, unterstreicht der Rechtsanwalt.

Zum Zeitpunkt der Antragstellung beschäftigte das seit 1996 bestehende Haus 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von 53 Betten waren 44 belegt.

Parallel verhandelte Dr. von Diepenbroick mit mehreren regionalen und überregionalen Heimbetreibern über eine Übernahme und mit der Verpächterin der Immobilie über einen teilweisen Verzicht auf die Pacht, um dem Haus eine dauerhafte Perspektive zu ermöglichen.

Mit der SenVita Residenzen Seniorenheimbetriebsgesellschaft mbH fand der Insolvenzverwalter schließlich einen Übernehmer, der bereits in nur 30 Kilometer Entfernung ein Heim betreibt. „Wir wollen die positive Entwicklung des vergangenen halben Jahres fortsetzen und dem Haus zusätzliche Impulse geben“, kündigt die neue Geschäftsführerin Petra Schwarz-Stumpf an. Das vom neuen Betreiber entwickelte Reorganisationskonzept brachte personelle Umstrukturierungen mit sich. Trotz der notwendigen Einsparungen konnte knapp die Hälfte der Arbeitsplätze in Neu Wulmstorf gerettet werden.

„Dieser Erfolg war nur durch das außergewöhnliche Engagement der Beschäftigen und durch das Vertrauen der Heimbewohner und ihrer Angehörigen möglich“, lobt Dr. von Diepenbroick den Zusammenhalt der Beteiligten zur Rettung des Unternehmens. Hervorzuheben sei auch die Unterstützung durch Herbert Böttger von der zuständigen Heimaufsicht des Landkreises Harburg und das Entgegenkommen des Verpächters.

Für den Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter ist der Fall der Heide-Residenz ein Musterbeispiel für eine Grunderkenntnis seiner Arbeit: Sanierungschancen steigen im gleichen Maß, in dem die Beteiligten zusammenarbeiten.

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Uwe Amrhein

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