Dr. Julian Schulze De la Cruz, Co-Leiter der Praxisgruppe Kapitalmarktrecht der Kanzlei Noerr:

„Der für heute geplante und nun abgesagte IPO von Autodoc hätte einen wichtigen Impuls für den heimischen Börsenstandort setzen können. Eine Trendwende hätte er indes nicht markiert. Auch wenn die Zahl der erfolgten und angekündigten Börsengänge im ersten Halbjahr weiter zugelegt hat, bleibt das Umfeld für IPOs weiter volatil. Die geopolitischen Risiken haben nicht abgenommen und auch der Zollstreit mit den USA belastet weiterhin die Kapitalmärkte. Entscheidend wird daher sein, ob es gelingt, das zuletzt gestiegene Investoreninteresse an Europa für mehr Exits über die Börse zu nutzen.

Es zeigt sich zudem ein gespaltenes Bild: Die USA und Asien erweisen sich auch in diesem Jahr wieder als attraktive Standorte für Börsengänge und lassen Europa insoweit derzeit deutlich hinter sich. Wachstumsschwäche und Überregulierung bleiben europäische Herausforderungen und schrecken Investoren ab.“