Technische Glaswerke Ilmenau: Gläubigerversammlung beschließt die Fortführung des Geschäftsbetriebes – reges Investoreninteresse

04.09.2014

Die Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Technischen Glaswerke Ilmenau GmbH hat bei dem AG Erfurt die Fortführung des Geschäftsbetriebes beschlossen. Der Insolvenzverwalter RA Siemon erklärt dazu: „ Die Gläubigerversammlung hat die Fortführung des Geschäftsbetriebes bis zum 31.10.2014 abgesegnet und dem Insolvenzverwalter ein Mandat erteilt, ausreichend flexibel auf den Geschäftsverlauf zu reagieren und insbesondere auch den Geschäftsbetrieb über den 31.10.2014 hinaus fortzusetzen. Wir haben die Zeit, um den laufenden Investorenprozess sachgerecht abzuschließen“. Die Fortführung eines Geschäftsbetriebes darf im Insolvenzverfahren nur erfolgen, wenn durch die Fortführung keine erheblichen Vermögensminderungen eintreten. Es dürfen mithin keine gravierenden Verluste entstehen. Siemon: „ Ich erwarte in den kommenden Monaten ansprechende Ergebnisse. Wir haben im Monat Juli 2014 bei einer Gesamtleistung von 1,65 Mio € einen insolvenzspezifischen Überschuss von ca. 37.000 € erzielt, wenngleich der Sommermonat August leicht schlechter verlief. Damit lässt sich leben, insbesondere auch aufgrund einer vollständigen Eigenfinanzierung. Wir sind nahezu ideal mit Bankguthaben finanziert“. Zwischenzeitliche Rückschläge in Form der Havarie einer Wanne hat die Insolvenzmasse problemlos weggesteckt. Die notwendige Reparatur konnte innerhalb weniger Tage anlaufen. Siemon: „Hierbei handelte es sich nicht um einen Schaden, der durch Verschleiß entstand. Solche Dinge passieren. Wir forschen noch nach den Ursachen, die auf komplizierten technischen Gegebenheiten beruhen.“

Die Fortführung des Geschäftsbetriebes über den 31.10.2014 hinaus ist möglich, weil die Gläubigerversammlung einen entsprechend weitreichenden Beschluss gefasst hat, der ausreichende Spielräume belässt. Die Gläubigerversammlung ist in einem Insolvenzverfahren das zentrale Organ zur Verfahrenslenkung. Siemon dazu: „ Die Gläubiger haben in der Sitzung und in dem anschließend gefassten Beschluss zum Ausdruck gebracht, dass der Industriestandort in Ilmenau erhalten werden soll und man dafür auch bereit ist, Risiken einzugehen. Dies ermöglicht mir eine flexible Handhabung“. In besonderer Weise ist das Vertrauen der Kunden für die Erhaltung des Industriestandortes in Ilmenau wichtig. Siemon: „ Wir werden mit unseren Kunden offen darüber kommunizieren, was geht. Wenn wir die Umsätze vom Juli 2014 erreichen, werden wir einen sehr langen Atem haben. In Ilmenau werden hervorragende Produkte hergestellt, was wir jetzt auch spüren. Der Markt braucht ein Unternehmen wie TGI“.

Das Investoreninteresse ist sehr rege. Der Insolvenzverwalter teilte mit, dass sich zur Zeit 16 potenzielle Interessenten am Investorenprozess beteiligen, wobei dieser offen ist und immer auch neue Interessenten hinzukommen. Die Prüfung der Übernahmevoraussetzungen ist aufwändig und umfangreich. Es ist derzeit nicht absehbar, wann der Investorenprozess beendet sein wird.

Abschließend verweist der Insolvenzverwalter darauf, dass der Gläubigerversammlung im Berichtstermin eine voraussichtliche Insolvenzquote von 40 % berichtet wurde, wobei der Insolvenzverwalter auf die Unverbindlichkeit dieser Mitteilung verwies.

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