Voigt Salus: Offizin Immobilienverwaltung AG ist insolvent

01.08.2017

Mit Beschluss vom 11.07.2017 hat das Amtsgericht Charlottenburg die vorläufige Insolvenzverwaltung in dem Verfahren über das Vermögen der Offizin Immobilienverwaltung AG angeordnet. Als Verwalter wurde Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus bestellt. Voigt Salus erklärte, dass er noch keine Kenntnisse zu den Vermögensverhältnissen habe gewinnen können. Einen lebenden Geschäftsbetrieb habe er nicht vorgefunden. Der Vorstand habe seine Ämter niedergelegt. Die angehörten Personen erklärten nach den Angaben von Voigt-Salus, dass sie kaum Kenntnisse von dem Geschäft haben. Voigt-Salus hofft, dass er mittels Hinweisen der Gläubiger und weiterer Beteiligter Aufklärung erhalte. Informationen können per Mail unter der Adresse berlin@voigtsalus.de dem Büro des Verwalters übermittelt werden.

Die Berliner Gesellschaft warb noch im Februar 2015 sogar im Handelsblatt als eine der ältesten Immobiliengesellschaften Deutschlands um Anleger, denen eine sichere Rendite versprochen wurde. Als Erfolgsgeheimnis wurde angeführt, dass die Experten von Offizin in der Lage seien, einen schnellen An- und Verkauf von Objekten mit hohem Gewinn zu bewerkstelligen. Zwischen den Transaktionen würden die Immobilien, die vom Vorbesitzer häufig schlecht verwaltet würden, mit neuen Konzepten versehen und umstrukturiert.

Die Schutzgemeinschaft für Kapitalanleger schreibt zu der Gesellschaft auf ihrer Web-Seite:

Geworben wurde von der Offizin Immobilienverwaltung AG mit diversen Alleinstellungsmerkmalen, wie Know-How, jahrzehntelanger Erfahrung, einem professionellen Management, einem einzigartigen Netzwerk und einem Pool an Investoren. So wurde das Anlageangebot „Offizin Handelsrendite 1“ angepriesen. Investitionen im „Immobilien Hotspot Berlin“ wurden den Offizin-Anlegern dabei versprochen.

Den Offizin-Anlegern wurde eine Kapitalanlage in Form eines festverzinslichen Nachrangdarlehens mit qualifizierten Nachrang und Zahlungsvorbehalten angeboten. Geworben wurde mit einem Festzins von 6,25 % und einer kurzen Anlagezeit von drei Jahren. Ebenso gab es Sonderzinsvereinbarungen über 8,25 % jährlich. Wer bietet mehr, war hier wohl das Motto?

Ebenso wurden im Laufe der Zeit diverse Offizin-Vorstände ausgetauscht. (...). Dann übernahmen die Herren Mehmet D. und Esat T. Auch hier war das Gastspiel bald wieder zu Ende und Mehmet D. beschloss in einer 10 Minuten-Hauptversammlung die Auflösung der Offizin Immobilienverwaltung AG. Auch die dann bestellte Abwicklerin glänzte nur durch haltlose Versprechen, wie die Ankündigung der Erstellung einer Stichtagsbilanz und besonders zynisch die Ankündigung der vollständigen Rückzahlung der Darlehen mit allen Zinsen. „Versprochen, gebrochen!“ war hier wohl das Motto! Man fragt sich, ob auch die teils geschäftsführerlosen Tochtergesellschaften der Offizin Immobilienverwaltung AG im Insolvenzverfahren landen werden? Was wird aus der Offizin Darlehensverwaltungsgesellschaft mbH, der Offizin Projekt Gifhorn GmbH, der Offizin Projekt Lautertal GmbH und der Offizin Projekt Teterow GmbH?

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