Berlin. Heute haben auf dem Erörterungs- und Abstimmungstermin beim Amtsgericht Charlottenburg die Gläubiger des Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e.V. (AWO) einstimmig dem von dem Insolvenzverwalter vorgelegten Restrukturierungsplan beschlossen, der einen Verzicht der Gläubiger in Höhe von knapp 30 Mio. € vorsieht. Der Berliner Landesverband der AWO kann damit seine auch während der Insolvenz fortgeführte Arbeit – auch als Spitzenverband der Wohlfahrtspflege – weiter betreiben. Dies teilte heute der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus, mit. Er erläuterte, dass die Gläubiger eine Quote in Höhe von knapp 4,4 % ihrer Forderung erhalten und damit das im Januar 2011 eröffnete Insolvenzverfahren beendet ist.

Voigt-Salus dankte vor allem der Berlin HannoverscheHypothekenbank, deren Verzicht erst die Planmöglichkeit eröffnet habe. Erfreulich sei, dass damit alle 129 Arbeitsplätze gerettet werden konnten. Voigt-Salus: „Es ist im Insolvenzverfahren bereits ein Erfolg, wenn der Betrieb fortgeführt werde und schließlich eine Plansanierung gelingt, umso großartiger ist es, wenn darüber hinaus sogar alle Arbeitsplätze erhalten bleiben.“ Das sei ein sehr seltenes Ergebnis.

Der Landesverband musste im November letzten Jahres Insolvenz anmelden, nachdem er Kredite nicht mehr finanzieren konnte, die er in den 80er Jahren zum Ausbau von Krankenhäusern und Pflegeheimen aufgenommen hatte.

Eine Lösung für die insolventen Tochtergesellschaften – darunter die AWO Ida-Wolff-Geriatriezentrum Neukölln gGmbH - beinhaltet der Plan allerdings nicht. Voigt-Salus: „Für das Ida-Wolff-Krankenhaus führe ich weiter Verhandlungen zur Übernahme, die jedoch entgegen den Erwartungen in diesem Jahr nicht mehr zu einen Ergebnis kommen.“

Joachim Voigt-Salus
Rechtsanwalt als Verwalter

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