Wachsende Anzahl von Rechtsstreitigkeiten erfordert neue Unternehmensstrategien und verstärktes Projektmanagement – Ergebnisse einer Hogan Lovells-Umfrage unter Inhouse-Juristen:

12.02.2014

Grenzüberschreitende Streitigkeiten sind rechtlich komplex, teuer und schwierig zu führen. Auch vor diesem Hintergrund setzen einer Umfrage der globalen Anwaltssozietät Hogan Lovells zufolge 52 % der größten Unternehmen in Europa und dem Vereinigten Königreich neue Maßnahmen und Strategien um, damit Rechtsstreitigkeiten zügiger beigelegt werden können.

Im Zuge der Umfrage Global Currents: Trends in Complex Cross-Border Disputes 2014 wurden 146 erfahrene Führungskräfte einiger der größten Unternehmen weltweit aus 17 Branchen befragt, um die Auswirkungen grenzüberschreitender Streitigkeiten auf Geschäftsstrategien und Umsätze zu ermitteln. Als einzige Umfrage dieser Art, die sich umfassend und ausschließlich mit der steigenden Zahl grenzüberschreitender Streitigkeiten befasst, gibt sie Aufschluss darüber, wo sich die aktuellen „Hochburgen“ für Rechtsstreitigkeiten befinden. Zudem enthält der Abschlussbericht BestPractice-Empfehlungen wie Unternehmen sich sorgfältig darauf vorbereiten können, sich mit diesen Komplexitäten erfolgreich über Rechtsordnungen hinweg auseinanderzusetzen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage:

Die meisten grenzüberschreitenden Streitigkeiten finden in Deutschland, in den USA, England, China und Frankreich statt.
90 % der internationalen Streitigkeiten werden mittlerweile in mindestens zwei oder drei Ländern gleichzeitig geführt.
Obwohl 60 % der Unternehmen neue Strategien umsetzen, erwarten 51 % eine Zunahme grenzüberschreitender Streitigkeiten aufgrund der globaleren Ausrichtung ihres Geschäfts.
Nach Angaben von 45 % der befragten Führungskräfte nimmt der Druck aus den Vorstandsetagen zu, Streitigkeiten effektiver zu führen.

Darüber hinaus sehen 55 % der Befragten eine weiterhin zunehmende Überprüfung durch die Vorstandsebene voraus. Dort zeigt man sich besonders besorgt hinsichtlich der Auswirkungen auf die Kosten (31 %) und das Reputationsrisiko (29 %). Rechtsabteilungen reagieren darauf, indem sie das Projektmanagement verbessern und ihre Arbeit darauf ausrichten, rechtliche Probleme im Voraus zu erkennen. 60 Prozent der Befragten gaben an, eine zielgerichtete Strategie einzusetzen – mit frühzeitiger Abwägung der Vor- und Nachteile einer Weiterverfolgung der Streitigkeit – und 85 Prozent berichteten über positive Auswirkungen.

Michael Davison, weltweiter Co-Leiter der Praxisgruppe Streitbeilegung bei Hogan Lovells in London, erklärt hierzu:

„Von Anwälten wird heutzutage erwartet, dass sie rechtliche oder regulatorische Hürden im Voraus erkennen und angehen. Eine frühzeitige Abwägung der Vor- und Nachteile einer Weiterverfolgung der Streitigkeit ist von großer Bedeutung. Man muss sich den Fall konkret ansehen und entscheiden, ob man mit seiner Weiterverfolgung noch etwas erreichen kann oder man ihn besser gleich beilegen sollte.“

Detlef Haß, Partner im Münchner Büro von Hogan Lovells und Co-Leiter der Praxisgruppe Prozessführung, ergänzt:

„Die Studie zeigt schön, dass die Beteiligung an einem großen Rechtsstreit ein professionelles Projektmanagement erfordert. Hierzu gehört ein einziger Ansprechpartner, der zwischen den lokalen Anwälten vor Ort am Gerichtsstand des Rechtsstreits, der Rechtsabteilung, den betreffenden Geschäftsbereichen und den Sachverständigen oder Zeugen der Partei vermittelt, gegebenenfalls die Öffentlichkeitsarbeit begleitet und alles inhaltlich und zeitlich koordiniert.“

Weitere wichtige Erkenntnisse der Untersuchung:

Die USA (21 %), China (20 %), Brasilien und Indien wurden als die Rechtsordnungen mit den größten Herausforderungen bei der Führung von Rechtsstreitigkeiten genannt.
Die Befragten gaben an, dass grenzüberschreitende Streitigkeiten mittlerweile 30 Prozent ihrer Arbeit ausmachen.
Die Befragten gaben an, dass sie für Streitigkeiten, die sich auf zwei bis fünf Länder erstrecken, jährlich zwischen 2,3 Mio. und 6,5 Mio. USD ausgeben.
Die Hauptgründe für grenzüberschreitende Streitigkeiten sind Kunden und Lieferanten, wobei die Streitigkeiten in der Regel Handels- oder Vertragsfragen oder Fragen in Bezug auf geistiges Eigentum betreffen.

Die Praxisgruppe Prozessführung bei Hogan Lovells:

Hogan Lovells' Praxisgruppe für Prozessführung und Schiedsgerichtsbarkeit blickt auf eine langjährige Erfolgsgeschichte bei der Führung komplexer internationaler Streitigkeiten mit hohem Risiko zurück. Mit über 700 Anwälten in 40 Büros weltweit verfügt das Team über einzigartige Branchenkenntnis und ist in der Lage, erstklassige Beratung zu bieten. Da unsere Anwälte an ihrer jeweiligen Rechtsordnung zu den führenden Experten zählen und standortübergreifend als ein Team zusammenarbeiten, können wir eine hervorragende Kenntnis des lokalen Rechtsmarkts mit einer globalen Sichtweise kombinieren und die Interessen unserer Mandanten auch in den Fällen bestmöglich vertreten, die sich über mehrere Rechtsordnungen erstrecken.

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