Weiterer Schritt zur Sanierung geschafft: Leesys – Leipzig Electronic Systems GmbH einigt sich mit Betriebsrat und IG Metall Sachsen auf einen sozial verträglichen Personalabbau

20.11.2020

Leipzig, 17. November 2020. Nachdem am 1. Oktober 2020 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen des Leipziger Herstellers von elektronischen Baugruppen eröffnet wurde, schreitet die Sanierung des Unternehmens plangemäß voran. Ein hierfür erforderlicher Personalabbau um ca. 100 Mitarbeiter ist nunmehr initiiert.

„Bereits bei der Erarbeitung des Sanierungskonzeptes für die Leesys – Leipzig Electronic Systems GmbH stellte sich heraus, dass für eine zukunftsfeste Neuausrichtung des Unternehmens angesichts des schwierigen Marktumfeldes ein einschneidender Personalabbau unumgänglich sein wird“, erläutert der erfahrene Sanierungsberater, Rechtsanwalt Frank Jaeger, der im Juni 2020 neben Dr. Arnd Karden als weiterer Sanierungsgeschäftsführer in die Geschäftsleitung des Unternehmens eingetreten ist und von dem Insolvenzarbeitsrechtsexperten Rechtsanwalt Dr. Andree Gossak der Stuttgarter Kanzlei Winkler Gossak unterstützt wird.

„In intensiven, aber stets konstruktiven Verhandlungen mit unserem Betriebsrat haben wir eine Einigung über die Ausgestaltung des erforderlichen Personalabbaus um ca. 100 Mitarbeiter erzielt, getragen von dem gemeinsamen Ziel, diesen so sozial verträglich wie möglich zu gestalten“, ergänzt Dr. Karden. „Am Ende der Verhandlungen stand das gemeinsame Verständnis der Beteiligten über die Sanierungsfähigkeit der neuen Leesys“, so Dr. Gossak weiter.

Im Ergebnis werden die vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter für die Dauer von sechs Monaten nach ihrem Ausscheiden von einer Transfergesellschaft aufgefangen, die diese in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit bei der Jobsuche intensiv unterstützen und hierauf auch mit gezielten Schulungsmaßnahmen umfassend vorbereiten wird.

Für Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg, Namenspartner der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm, der vom Amtsgericht Leipzig als Sachwalter bestellt wurde und der mit seinem Team die Verhandlungen vermittelnd begleitet hat, ist es wichtig festzustellen, dass „auch die verbleibenden ca. 260 Beschäftigten der Leesys auf der Grundlage eines Ergänzungstarifvertrags mit der IG Metall Sachsen einen substantiellen Sanierungsbeitrag für das Unternehmen in der Zukunft leisten werden. An dieser Stelle kann ich mich bei allen Beteiligten, dem Betriebsrat, der Geschäftsführung, der IG Metall Sachsen und ihren jeweiligen Bevollmächtigten nur für ihr engagiertes und konstruktives Verhandeln in den letzten Wochen bedanken“, so Wienberg weiter.

Der Personalabbau erfolgt bei der Leesys – Leipzig Electronic Systems GmbH in zwei Stufen zum 1. November 2020 bzw. zum 1. Februar 2021. Etwa 260 Mitarbeiter werden dann zukünftig im Unternehmen in Leipzig noch beschäftigt sein.

Über Leesys – Leipzig Electronic Systems GmbH

Leesys – Leipzig Electronic Systems GmbH ist ein Unternehmen mit rund 370 Mitarbeitern und einer Erfahrung von mehr als 100 Jahren – von der Fabrik für Transformatoren zum EMS-Dienstleister. 1990 wurde das Unternehmen – damals noch die VEB Nachrichtenelektronik – von der Siemens AG übernommen, bevor dieser Unternehmensteil verkauft wurde. Das Unternehmen ist vornehmlich in den Bereichen Automotive, Healthcare, Telekommunikation und Industrieelektronik tätig und verfügt über Beteiligungen in der Schweiz und in Litauen. Die dortigen Gesellschaften sind nicht von dem Eigenverwaltungsverfahren betroffen und führen ihre Geschäftsbetriebe ebenfalls fort. www.leesys.com

Über Jaeger, Breig & Kollegen

Jaeger Breig & Kollegen ist eine auf Restrukturierungsberatung, Insolvenz- und Eigenverwaltung sowie das Wirtschaftsstrafrecht spezialisierte Kanzlei mit Schwerpunkten in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Der Gründungspartner, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Dipl.-Kfm. Frank Jaeger ist in diesen Bereichen bundesweit seit vielen Jahren tätig. In Sanierungsverfahren von großer Bedeutung tritt Frank Jaeger auch als Sanierungsgeschäftsführer in die Organstellung ein. Zu den von ihm vertretenen Großverfahren der letzten Zeit gehören u. a. Nellen und Quack, TGL Transportlogistik und Plietker Transportlogistik. www.jbk-recht.de

Über WINKLER GOSSAK Rechtsanwaltschaftsgesellschaft

WINKLER GOSSAK hat sich auf die professionelle Bearbeitung von Restrukturierungen und Sanierungen von Unternehmen spezialisiert. Dr. Andree Gossak, namensgebender Partner, ist seit mehr als 20 Jahren als Rechtsanwalt tätig. Er berät als Fachanwalt für Arbeitsrecht sowohl in außergerichtlichen Sanierungen als auch Insolvenzverfahren. Sein besonderer Schwerpunkt liegt im Insolvenzarbeitsrecht, der Einrichtung von Transfergesellschaften sowie der Gestaltung von Betriebsänderungen und Betriebsübergängen. www.wigo-recht.de

Über hww hermann wienberg wilhelm

hww hermann wienberg wilhelm ist ein auf Rechtsberatung, Restrukturierung, Insolvenz-, Eigen- und Zwangsverwaltung spezialisierter Dienstleister. Mit mehreren hundert Mitarbeitern ist hww in mehr als 20 Städten in Deutschland vertreten und verfügt über ein eigenes internationales Netzwerk. Die Partner von hww hermann wienberg wilhelm sind in ihrer langjährigen Tätigkeit bundesweit bereits in tausenden Insolvenz- und auch in Eigenverwaltungsverfahren von zahlreichen Amtsgerichten bestellt worden. Zu namhaften Verfahren der Kanzlei gehören z.B. die Insolvenzen von Germania Fluggesellschaft, Thomas Cook, Holzmann, Karmann, Q-Cells SE, topbonus, Mister Minit und SOLON SE. www.hww.eu

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