White & Case: Intakte Fortführungschancen für eine Vielzahl der Unternehmen der Schieder Gruppe

25.09.2007

White & Case

Rege besuchte Gläubigerversammlung der Schieder Möbel Holding

Sven-Holger Undritz als Insolvenzverwalter einstimmig bestätigt

Weitere Verkäufe von Unternehmensteilen stehen vor dem Abschluss

Verkaufserlöse sollten wesentliche besicherte Gläubigerforderungen decken

Erhalt eines wesentlichen Teils der unternehmerischen Aktivitäten in Polen und Deutschland wahrscheinlich

Schieder-Schwalenberg, 20. September 2007 – Am gestrigen Mittwoch versammelten sich zahlreiche in- und ausländische Gläubigervertreter zur ersten Gläubigerversamm-lung der Schieder Möbel Holding, welche rund Euro 450 Millionen angemeldete Forde-rungen vertraten, zu ihrer ersten Versammlung in den Räumen des Amtsgerichts Detmold.

Diesen präsentierte der vom Insolvenzgericht bestellte Insolvenzverwalter, Sven-Holger Undritz (White &Case, Hamburg), den ersten Bericht zur wirtschaftlichen Lage der Schieder Möbel Holding und deren Ursachen. Mit Rücksicht auf die angereisten auslän-dischen Gläubiger wurden die Verhandlungen in deutscher und englischer Sprache ge-führt und die Unterlagen in beiden Sprachen zur Verfügung gestellt.

Als Gründe für die Krise der Schieder Gruppe nannte Undritz neben Fehlleistungen des Managements die schwerfällige, marktferne Konzernstruktur, die ein schnelles Reagie-ren nicht mehr ermöglichte. Hinzu sei innerhalb der Gruppe eine wenig konsistente Führung von Modellen und Marken sowie die wenig ausgeprägte Pflege der Unterneh-mensidentität der Gruppe gekommen. Dass Schieder bis zum Zeitpunkt der Insolvenz der größte Möbelhersteller Europas gewesen war, sei beim Endgebraucher kaum bekannt gewesen.

Hochkomplexe Finanzierungsstruktur

Schließlich wies Undritz auf die Finanzierungsstruktur der Gruppe hin, welche den Aus-bruch der Krise nur kurzfristig aufgeschoben habe: "Wer sich in der Champions League finanziert, muss auch sein Geschäft in der gleichen Leistungsklasse führen", so Undritz. Das sei aber offensichtlich nicht der Fall gewesen. Nach der Erörterung der Vermö-genslage des Unternehmens stellte Undritz klar, dass die Gläubiger mit unbesicherten Forderungen nur mit der Befriedigung eines Bruchteils ihrer Ansprüche rechnen können. Im Anschluss an die Präsentation wählte die Gläubigerversammlung Sven-Holger Undritz einstimmig zum Insolvenzverwalter und einen Gläubigerausschuss mit fünf Mitgliedern.

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Grosses Investoreninteresse

Einigkeit herrschte innerhalb der Gläubigerversammlung zudem, dass es nunmehr wesentlich darauf ankomme, zu welchen Konditionen die werthaltigen Vermögensteile der Holding veräußert werden können. Nach ersten kleineren Sanierungserfolgen in der Gruppe stünden jetzt größere Transaktionen an. Top-Priorität hat der Verkauf der Beteiligungen IMS in Bendern, Liechtenstein und SEH in Burgkirchen, Oberösterreich. Beide Gruppen beschäftigen etwa 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sind für die Zukunft exzellent positioniert. Derzeit wird noch mit fünf Interessenten verhandelt. Laut Undritz wird erwartet, dass Gläubigerausschuss und Insolvenzverwaltung in der kommenden Woche die endgültige Entscheidung über den Zuschlag treffen. Gespräche mit zahlreichen Investoren verliefen erfolgversprechend und befänden sich in einer sehr fortgeschrittenen Phase.

Neue Chancen für eine Vielzahl der Unternehmen der Schieder Gruppe

Überdies habe sich gezeigt, dass die Insolvenz innerhalb der Gruppe eine Vielzahl unerwarteter unternehmerischer Initiativen freigelegt habe, welche schon heute abseh-bar in kreative Fortführungslösungen ausmünden dürften. „Wir sind überzeugt, dass ein sehr wesentlicher Teil der unternehmerischen Aktivitäten in neuen Konstellationen in Deutschland und Polen erhalten werden kann, wenn auch nicht mehr unter dem Dach der Schieder Gruppe“, erklärt Sven-Holger Undritz. Die Insolvenz sei auch eine Chance für einen nachhaltigen Neuanfang zu verstehen.

Weitere Informationen

Über Schieder

Schieder war Europas größtes Möbelunternehmen mit Sitz in Schieder-Schwalenberg, Deutschland. Schieder war Marktführer im deutschsprachigen und mitteleuropäischen Raum, produzierte an mehr als 40 Standorten, vor allem in Deutschland und Polen, und hatte mehr als 11’000 Mitarbeitende und über 5’000 Kunden in 60 Ländern. Die Schieder Möbel Holding GmbH und die Mehrzahl der Schieder Gruppengesellschaften befinden sich gegenwärtig im Insolvenzverfahren.

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